Die Basis-Rente – auch Rürup-Rente genannt – ist ein oft kontrovers diskutiertes Produkt in der Altersvorsorge. Einerseits lockt sie mit attraktiven Steuervorteilen während der Ansparphase, andererseits wird die Auszahlung versteuert, und sie kann nur als monatliche Rente entnommen werden. Wie bewertet man ein solches Produkt objektiv? Die Antwort: durch angewandte Finanzmathematik!
Ein Beispiel aus der Praxis
Im Video erläutert Klaus Rost, Mitgründer von Vintage World, an einem praktischen Beispiel, wie man die Basis-Rente analysieren kann. Dabei verwendet er die DocZins-App, ein hilfreiches Tool für solche Berechnungen. Hier die Eckdaten:
- Startalter: 44 Jahre
- Ansparphase: 23 Jahre (bis 67 Jahre)
- Beitrag: 1.000 Euro monatlich (insgesamt 276 Monate)
- Annahme: 6 % Wertentwicklung (laut Angebot des Versicherers)
- Auszahlungsphase: 30 Jahre (360 Monate)
- Rente: 1.009 Euro monatlich, jährlich steigend um 1 %
Die zentrale Frage lautet: Wie hoch ist die Rendite des gesamten Konstrukts, also über Anspar- und Entnahmephase hinweg? Die Antwort: 1,58 % pro Jahr.
Steuerliche Vorteile einbeziehen
Natürlich bleibt die Frage, ob sich die Basis-Rente durch Steuervorteile attraktiver gestaltet. In der Ansparphase können Beiträge steuerlich geltend gemacht werden, wodurch der effektive Nettoaufwand sinkt. Ein realistisches Szenario:
- Nettoaufwand: Nach Abzug eines angenommenen Steuervorteils von 40 % reduziert sich der Monatsbeitrag auf 600 Euro.
- Steuerpflichtige Rente: In der Entnahmephase wird die Rente versteuert. Angenommen, es bleiben nach einem 20 %-igen Steuersatz 800 Euro monatlich.
Mit diesen Werten berechnet sich eine nach Steuer bereinigte Rendite von 2,65 % pro Jahr.
Bewertung der Ergebnisse
Eine Rendite von 1,58 % ohne Steuervorteile und 2,65 % nach Steuervorteilen bietet eine solide Grundlage für die Bewertung des Produkts. Dabei bleibt es entscheidend, die individuellen Ziele und Rahmenbedingungen des Kunden zu berücksichtigen. Steuervorteile sind ein wesentlicher Faktor, aber ebenso wichtig sind Aspekte wie Flexibilität, Risiko und Alternativen.
Fazit für Finanzberater
Dieses Beispiel zeigt, wie einfach es sein kann, Produkte auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen, wenn man die richtigen Werkzeuge einsetzt. Die DocZins-App bietet hier eine effiziente Möglichkeit, Berechnungen schnell und präzise durchzuführen. Kunden erwarten von Beratern nicht nur Fachkompetenz, sondern auch die Fähigkeit, komplexe Themen verständlich darzustellen.
Eine transparente, mathematisch fundierte Analyse wie in diesem Beispiel schafft Vertrauen und stärkt die Beziehung zwischen Berater und Kunde. So wird der Beratungsprozess nicht nur professioneller, sondern auch nachvollziehbarer für den Kunden.
Wichtige Fragen zur Basis-Rente
Was ist die Basis-Rente?
Die Basis-Rente, auch Rürup-Rente genannt, ist ein staatlich gefördertes Altersvorsorgeprodukt, das vorrangig Selbständigen und Freiberuflern die Möglichkeit bietet, privat für die Rente vorzusorgen.
Welche Steuervorteile bietet die Basis-Rente?
Während der Ansparphase können Beiträge zur Basis-Rente steuerlich geltend gemacht werden, was den Nettoaufwand reduziert. Dies kann einen erheblichen Steuervorteil bedeuten.
Wie wird die Rente aus der Basis-Rente versteuert?
In der Auszahlungsphase wird die Rente versteuert. Der genaue Steuerbetrag hängt vom individuellen Steuersatz zu dieser Zeit ab. Ein geschätzter Steuersatz könnte beispielsweise 20 % betragen.
Welche Rendite kann man erwarten?
Ohne Berücksichtigung von Steuervorteilen liegt die durchschnittliche Rendite bei etwa 1,58 % pro Jahr. Nach Steuervorteilen kann die Rendite steigen, z.B. auf 2,65 % pro Jahr.
Für wen ist die Basis-Rente besonders geeignet?
Sie eignet sich besonders für Selbständige und Freiberufler, die keine Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung leisten und eine steuerlich geförderte Vorsorgeform suchen.