Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist ein essenzielles Thema in der Finanzberatung, doch Kunden reagieren oft zögerlich, wenn es um längere Absicherungszeiträume geht. Insbesondere die Mehrkosten einer Absicherung bis zum Alter von 67 im Vergleich zu einer Laufzeit bis 60 werfen Fragen auf.
„Warum soll ich 75 Euro zahlen, wenn es bis 60 nur 45 Euro kostet? Kann ich die Differenz von 30 Euro nicht einfach selbst sparen?“ – Solche Einwände hören Berater oft. Doch anstatt lange zu argumentieren, können Sie mit Zahlen punkten. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie Kunden mit einer faktenbasierten Renditeberechnung überzeugen.
Das Szenario: Zahlen, die überzeugen
Betrachten wir einen 30-jährigen Kunden, der im kaufmännischen Bereich arbeitet. Er möchte eine BU-Absicherung über 1.500 Euro monatlich abschließen. Die Beiträge unterscheiden sich je nach Laufzeit wie folgt:
- Absicherung bis 60 Jahre: 45 Euro monatlich
- Absicherung bis 67 Jahre: 75 Euro monatlich
- Mehrbeitrag: 30 Euro monatlich
Der Kunde fragt sich nun, ob sich der Mehrbeitrag für die längere Absicherung lohnt. Mithilfe einer einfachen Simulation können Sie ihm diese Frage beantworten.
Szenario 1: BU mit 60 Jahren
Zahlen wir 30 Euro Mehrbeitrag monatlich, dann summieren sich diese Kosten über 30 Jahre (360 Monate) auf 10.800 Euro.
Sollte der Kunde mit 60 Jahren berufsunfähig werden, erhält er jedoch:
- 1.500 Euro BU-Rente pro Monat
- Plus Beitragsbefreiung: 75 Euro monatlicher Beitrag entfallen
Das ergibt insgesamt 1.575 Euro pro Monat für 84 Monate (7 Jahre).
Rechnung:
- Ertrag: 1.575 Euro × 84 Monate = 132.300 Euro
- Aufwand: 10.800 Euro Mehrbeitrag
Rendite:
Die effektive Rendite beträgt beeindruckende 11,97 % – eine Anlage mit solch einer Verzinsung wäre in der freien Marktwirtschaft nahezu unmöglich.
Szenario 2: BU mit 64 Jahren
Was passiert, wenn der Kunde erst mit 64 Jahren berufsunfähig wird?
- Von 30 bis 60 zahlt er weiterhin die 30 Euro Mehrbeitrag monatlich (10.800 Euro).
- Von 60 bis 64 zahlt er den vollen Beitrag von 75 Euro monatlich (3.600 Euro).
Sollte er mit 64 Jahren berufsunfähig werden, erhält er:
- 1.575 Euro monatlich für 36 Monate (3 Jahre).
Rechnung:
- Ertrag: 1.575 Euro × 36 Monate = 56.700 Euro
- Aufwand: 10.800 Euro + 3.600 Euro = 14.400 Euro
Rendite:
Selbst in diesem Fall liegt die Rendite bei 7,09 %, was immer noch eine attraktive Verzinsung darstellt.
Szenario 3: BU mit 66 Jahren
Lassen wir den Kunden erst mit 66 berufsunfähig werden:
- Von 30 bis 60 zahlt er die 30 Euro Mehrbeitrag (10.800 Euro).
- Von 60 bis 66 zahlt er den vollen Beitrag von 75 Euro monatlich für 6 Jahre (72 Monate), also 5.400 Euro.
Sollte er mit 66 Jahren berufsunfähig werden, erhält er:
- 1.575 Euro monatlich für 12 Monate (1 Jahr).
Rechnung:
- Ertrag: 1.575 Euro × 12 Monate = 18.900 Euro
- Aufwand: 10.800 Euro + 5.400 Euro = 16.200 Euro
Rendite:
Selbst bei diesem Szenario bleibt eine Rendite von knapp 1 % – und das mit absoluter Sicherheit, unabhängig von Marktschwankungen.
Fazit: Warum der Mehrbeitrag sinnvoll ist
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Selbst wenn der Kunde den Mehrbeitrag über Jahrzehnte zahlt und erst spät berufsunfähig wird, lohnt sich die Absicherung bis 67. Es ist für den Kunden nahezu unmöglich, die gleiche Rendite von 7–12 % mit einer alternativen Anlageform zu erzielen, besonders nicht mit den kleinen monatlichen Beträgen von 30 Euro.
Zusätzlich bleibt die Sicherheit unübertroffen: Die Absicherung bis 67 garantiert finanziellen Schutz unabhängig davon, wann die Berufsunfähigkeit eintritt.
Tools für schnelle Berechnungen
Für Berater, die ihre Kompetenz unter Beweis stellen und Kunden in wenigen Minuten überzeugen möchten, sind Tools wie die DOCZINS-App unverzichtbar. Diese ermöglicht es, Szenarien in Echtzeit zu berechnen – ob im Büro, auf dem Golfplatz oder sogar in der Kneipe. So wird Beratung nicht nur effektiver, sondern auch
flexibler.
Die Magie der Zahlen in der Finanzberatung
Wie Klaus Rost treffend sagt: „Angewandte Finanzmathematik ist eine Kernkompetenz, die jeder Berater beherrschen sollte.“ Mit klaren Zahlen und präzisen Berechnungen können Sie Diskussionen abkürzen und Kunden gezielt überzeugen. Eine transparente und faktenbasierte Beratung stärkt nicht nur Ihr Ansehen, sondern sorgt auch für Empfehlungen und langfristige Kundenbeziehungen.
Häufig gestellte Fragen zur Berufsunfähigkeitsversicherung
Warum ist die Absicherung bis 67 Jahre sinnvoll?
Die Absicherung bis zum Renteneintrittsalter von 67 Jahren bietet finanziellen Schutz auch im fortgeschrittenen Alter, wodurch ein frühzeitiger Ruhestand ohne finanzielle Sorgen ermöglicht wird. Die Rendite der Mehrkosten kann im Extremfall bis zu 12 % betragen.
Wie hoch sind die monatlichen Mehrkosten für die Verlängerung der BU bis 67?
Für eine Absicherung bis 67 Jahre beträgt der monatliche Mehrbeitrag in dem beschriebenen Beispiel 30 Euro, also insgesamt 75 Euro im Vergleich zu 45 Euro für eine Absicherung bis 60 Jahre.
Kann man die 30 Euro Mehrkosten selbst anlegen und vergleichbare Renditen erwarten?
Es ist fast unmöglich, mit den kleinen monatlichen Beträgen von 30 Euro ähnliche Renditen von 7-12 % mit alternativen Anlageformen zu erzielen, vor allem nicht mit der Sicherheiten-Garantie, die eine BU-Versicherung bietet.
Was passiert bei Berufsunfähigkeit mit 64 Jahren?
Im Fall einer Berufsunfähigkeit mit 64 Jahren würde der Kunde eine monatliche Rente von 1.575 Euro für die verbleibenden 3 Jahre bis zum 67. Lebensjahr beziehen, was insgesamt 56.700 Euro ergibt.
Welche Tools können für die Berechnung der BU-Versicherung genutzt werden?
Tools wie die DOCZINS-App sind für Berater nützlich, um Szenarien in Echtzeit zu berechnen und die Beratung durch schnelles Vorzeigen von potenziellen Ergebnissen effizient zu gestalten.